Im Vorfeld des Belper Podium vom 05. Juni 2025 konnten über unsere Webseite Fragen an den Gemeinderat eingereicht werden. Das belperforum bedankt sich für die eingereichten Fragen.

Anlässlich des Podiums konnten einige ausgewählte Fragen dem Gemeinderat gestellt werden und wurden beantwortet.
Untenstehend haben wir für euch die weiteren eingereichten Fragen zusammengetragen, teils umformuliert durch den Gemeinderat beantworten lassen.

Warum hat der Gemeinderat ohne Einbezug der Bevölkerung entschieden, im Dorfzentrum eine neue Turnhalle zu bauen?

Der Gemeinderat hat beschlossen, die bestehende Dorfturnhalle aus dem Jahr 1915 durch eine neue Turnhalle zu ersetzen, die den heutigen Anforderungen und BASPO-Normen entspricht. Mit diesem Grundsatzentscheid wird dem Schulstandort Dorf eine moderne Turnhalle zur Verfügung gestellt, die nicht nur den Schülerinnen und Schülern vor Ort, sondern auch der Mittel- und Oberstufe Mühlematt zugutekommt. Ebenso werden die Bevölkerung und die Vereine von dieser Erneuerung profitieren. Derzeit nutzen die älteren Schülerinnen und Schüler die Turnhallen in der Neumatt und Mühlematt. Mit dem Neubau im Dorf wird es künftig möglich sein, dass während der geplanten Bauphase in der Schulanlage Mühlematt die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe die neue Dorfturnhalle als Überbrückung verwenden können. Die Erneuerung dieses Turnraums ist daher in mehrfacher Hinsicht sinnvoll. Mit diesem Schritt werden die Sportmöglichkeiten in Belp erheblich verbessert und der Schulstandort «Dorf» zukunftsfähig gemacht.

Der Schulstandort im Dorfkern ist für den Schulbetrieb unerlässlich. Mit der grossen Zustimmung zum Kredit betreffend die Sanierung des Dorfschulhauses hat die Bevölkerung ein Bekenntnis zu diesem Schulstandort abgelegt, weshalb sich der Gemeinderat in dieser Frage bestätigt fühlt. Er hat sich auch deshalb für dieses schnelle Vorgehen entschieden, um während den Jahren bis die grossen Investitionen im Mühlematt anstehen eine Überbrückung mit weiteren Investitionen machen zu können und die Zeit bis dahin nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Für die neue Dorfturnhalle ist bereits aus früheren Planungen ein Projekt ausgearbeitet. Man kann also ohne grossen Aufwand einen ersten Pflock einschlagen und den grossen Nachholbedarf bei unseren Liegenschaften zeitnah weiter angehen. Nach dem Neubau der Turnhalle soll zudem der Spielplatz im Zentrum aufgewertet werden. Diese und weitere Massnahmen sind im vom Gemeinderat verabschiedeten Legislaturziel «Aufwertung des Dorfzentrums» enthalten und sollen einen Mehrwert für die ganze Bevölkerung bieten. Wir wollen ein Zentrum, das belebt ist, sei es durch einen attraktiven Spielplatz durch Kinder und Familien oder durch Schülerinnen und Schüler sowie die Vereine in und um die Turnhalle. Ferner wird die neue Turnhalle über Mehrzweckräume verfügen und einen neuen Energiespeicher für die dortige Nahwärmeversorgung der Energie Belp AG beinhalten. Der jetzige Energiespeicher müsste in den nächsten Jahren zwingend ersetzt werden und kann nun ins Projekt der neuen Dorfturnhalle integriert werden, was sehr im Sinne der Energie Belp AG ist.

Mit der Erneuerung der Dorfturnhalle kann dieser Schulstandort vollständig zukunftstauglich gemacht werden. Der Gemeinderat will dieses Areal nun angehen, damit wir uns danach voll auf das Mühlematt konzentrieren können und uns nicht mehrere Standorte gleichzeitig beschäftigen werden. Der Neubau der Dorfturnhalle ist finanziell tragbar, auch ohne Steuererhöhung. Die Bevölkerung wird voraussichtlich bereits im 2026 darüber abstimmen können.

Gibt es ein kommunales Krisenkonzept und ist die Bevölkerung im Bilde darüber?

Der Kanton Bern ist aufgrund seiner vielfältigen Topografie und Siedlungsstruktur mit einem breiten Spektrum an potenziellen Gefährdungen aus den Bereichen Technik, Natur und Gesellschaft konfrontiert. Deshalb erstellt die kantonale Abteilung Bevölkerungsschutz in regelmässigen Abständen für alle Gemeinden im Kanton Bern eine umfassende Gefährdungsanalyse. Auf Basis dieser kantonalen Analyse erarbeitet auch die Gemeinde ihre eigene Gefahrenanalyse, in der alle relevanten Gefahren und Elementarrisiken, die das Gemeindegebiet betreffen, systematisch erfasst werden. Im Rahmen der Legislaturziele hat der Gemeinderat beschlossen, auf dieser Grundlage ein umfassendes Risikomanagement einzuführen. Dabei sollen sämtliche Bereiche innerhalb der Gemeinde ihre jeweiligen Risiken bewerten und gezielt Massnahmen zur Verhinderung oder Minimierung dieser Risiken institutionell verankern. Mit der Einführung dieses Risikomanagements wird der Umgang mit bestehenden Gefahren klar strukturiert und systematisch organisiert. Ein zentraler Aspekt im Krisenmanagement ist zudem die Kommunikation. Deshalb wird der Gemeinderat ein zielgerichtetes Kommunikationskonzept erarbeiten, um im Ernstfall eine transparente und effektive Informationsweitergabe zu gewährleisten. Die Weiterentwicklung der Kommunikation als Ganzes ist ebenfalls ein Legislaturziel des Gemeinderats.

Wie kann der Gemeinderat durch die Bevölkerung unterstützt werden. Was ist dazu nötig und aktiv gewünscht?

Die Bevölkerung hat die Möglichkeit und ist eingeladen, sich bei Fragestellungen innerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs aktiv einzubringen – sei es an Gemeindeversammlungen, Mitwirkungsveranstaltungen oder ähnlichen Anlässen. Darüber hinaus besteht alle vier Jahre im Rahmen der Gemeindewahlen die Möglichkeit, sich in verschiedenen Kommissionen wählen zu lassen und so direkt an Entscheidungsprozessen mitzuwirken. Zusätzlich stehen der Bevölkerung politische Instrumente wie das Postulat und die Initiative offen, um Anliegen und Vorschläge auf formellem Weg einzubringen. Der Gemeinderat begrüsst es ausdrücklich, wenn die Bevölkerung aktiv mit konstruktiven Anregungen mitwirkt und sich bei den kommenden Abstimmungen engagiert, damit eine möglichst hohe Stimmbeteiligung und Legitimation erreicht werden kann.

Wie will der Gemeinderat mehr als Partner für die Bevölkerung auftreten. Dies nebst den Orientierungsveranstaltungen für einzelne Projekte und Gemeindeversammlungen?

Der Gemeinderat legt grossen Wert darauf, den Dialog und die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung auf vielfältigen Ebenen zu stärken, um als echter Partner wahrgenommen zu werden. Neben den bewährten Orientierungsveranstaltungen und Gemeindeversammlungen versteht der Gemeinderat sein Handeln im Dienste und zusammen mit der Bevölkerung und ist bestrebt, die vielfältigen Anliegen und Bedürfnisse ernst zu nehmen. Im Rahmen der geplanten Behörden- und Verwaltungsreform, welche ebenfalls als Legislaturziel definiert wurde, werden zudem verschiedene neue Formen der Mitwirkung geprüft, um den Bürgerinnen und Bürgern noch mehr Mitsprache und aktive Beteiligung an der Gemeindepolitik zu ermöglichen. Zudem soll die interne und externe Kommunikation weiterentwickelt werden, um weiteres Verständnis und Vertrauen in die Behörden und die Verwaltung schaffen zu können. Wer (besser) versteht, warum wie gehandelt und entschieden wird, kann Beschlüsse besser nachvollziehen und akzeptieren.


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